Diese Arbeit analysiert Entstehungspunkte des ökonomischen Modellierens in kolonialen Kontexten zwischen dem frühen 18. und 19. Jahrhundert. In drei Fallstudien rekonstruiert Lukas Helbich die offenkundigen und weniger offensichtlichen Spuren des Kolonialismus in den Verfahren, Formen und Inhalten ökonomischen Modellierens avant la lettre. Ökonomisches Modellieren wurde im kolonialen Kontext eingeübt und erprobt, Kolonien fungierten für die untersuchten Autoren Richard Cantillon, Victor Riquetti de Mirabeau und Thomas Robert Malthus als Proto-Modelle des ökonomischen Modellierens.
Der Autor
Lukas Helbich promovierte im Fach Kulturwissenschaft am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen. Heute berät er Organisationen der öffentlichen Verwaltung, unter anderem in Fragen der Organisationskultur.