Ein fotografischer Höhepunkt der Goldenen Zwanziger Jahre. Mehrfachbelichtungen und Schattenspiele, surrealistische Bildsprache und Spiel mit Rollenbildern – das ist das künstlerische Terrain von Marta Astfalck-Vietz (1901–1994). Ihr fotografisches Werk der 1920er Jahre inszeniert Körper, verschränkt Bildebenen, ja entfaltet in selbst entwickelten Techniken traumgleiche Realitäten, die in den Bann ziehen.
Beeindruckend erfinderisch: In fantastischer Illusion und technischer Innovation wird Astfalck-Vietz in ihren Selbstporträts sichtbar. Sie entwarf und nähte ihre Kostüme selbst, schlüpfte in unterschiedliche Figuren, von der Trinkerin bis zur Dame im biederen Kostüm, nackt oder in Spitze gehüllt. Sie durchbrach Rollenbilder, entzog sich in der Inszenierung des eigenen Körpers dem (männlichen) Blick. Inspiriert durch illustrierte Zeitschriften, Stummfilmklassiker der 1920er-Jahre und ihr Interesse an der Natur entstand ein beeindruckendes Werk, das bis hin zu Aquarellen mit Pflanzen motiven entdeckt werden kann.