Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein und Susan Sontag beschäftigten sich intensiv mit Fragen der Selbstsorge und Lebenskunst – teils im direkten Bezug aufeinander. So sah Wittgenstein in Nietzsche ein Vorbild in Fragen der Stilistik und Introspektion; Sontag wollte Wittgenstein in der Konsequenz seiner Lebensentscheidungen folgen und Nietzsche in seinem Selbstbewusstsein sowie in seiner radikalen Selbstkritik. Diese Arbeit untersucht drei Experimentierfelder, auf denen Nietzsche, Wittgenstein und Sontag sich erprobt haben und macht diese für heute fruchtbar: Ortswechsel dienen der Veränderung des äußeren Umfelds, der Suche nach neuen Anregungen oder dem Rückzug in eine ihnen gemäße Umgebung. Die Beschäftigung mit Gesundheit und Krankheit betrifft ihre psychische wie physische Verfasstheit und schließt mentale Übungen ein. In der künstlerischen Praxis suchen alle drei neue Erfahrungen, ein anderes Selbsterleben sowie Ausdrucksmöglichkeiten jenseits der Sprache.