Dieses Buch präsentiert eine Grounded Theory Studie, die das Verfahren der sonderpädagogischen Förderplanung an inklusiven Schulen in Nordrhein-Westfalen untersucht. Analysiert wird, wie sonderpädagogische Lehrpersonen und Regelschullehrer*innen anlässlich eines verordneten Kooperationsauftrags Informationen über Schüler*innen tauschen. Als ein Abstimmungsmechanismus wird herausgearbeitet, wie sich die beteiligten Lehr*innen mittels Verhandlungsstrategien darüber einigen, wie ihre individuellen Beiträge in die kooperative Erstellung der Förderplandokumente einfließen.Die Forschungsarbeit schließt in einem organisationssoziologischen Zugang an der Tradition einer „schulbezogenen Kooperationsforschung“ (Idel et al. 2012, 10) an und erweitert diese um mikropolitische Perspektiven auf die regulativen Verhältnisse inklusiver Lehrer*innenkooperation. Anhand der Rekonstruktion organisationaler Mikropraxen wird die „Frage der Handlungskoordination, der Art und Funktionalität des Zusammenwirkens verschiedener Einzelbeiträge zur Koordination und Entwicklung des Gesamtsystems“ (Altrichter et al. 2005, 7; Hervorheb. i. O.) fokussiert.
Der Autor
Tobias Dohmen ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für empirische Schulforschung mit dem Schwerpunkt Unterrichtsentwicklung an der Universität zu Köln. Seine Schwerpunkte liegen in der Lehrer*innenkooperation, Führung in Schulen sowie Educational Governance Forschung.