Josef Albers gilt nicht nur als einer der profiliertesten Künstler des 20. Jahrhunderts, der als Lehrer und Meister am Bauhaus und später am Black Mountain College maßgeblich die Arbeit und den Stil der berühmten Kunstschulen prägte. Er zählte zugleich auch zu den versiertesten Denkern seines Fachs und machte sich als Kunsttheoretiker einen Namen. Im Jahr 1965 führte ihn seine letzte große Vortragsreihe an das Trinity College in Hartford, Connecticut. Seine Vorlesungen bringen all seine Lebens- und Schaffenserfahrung zusammen. Zugleich stellen sie die Quintessenz seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit dem Sehen als künstlerischem Wahrnehmungsprozess dar. Der darin anklingende, ganz eigene Idealismus hat bis auf den heutigen Tag nichts an Aktualität und Faszination verloren. Höchste Zeit, den Text auch in deutscher Übersetzung zugänglich zu machen. So lässt sich die schöpferische Kraft und das Denken dieses Ausnahmekünstlers hautnah nachempfinden.
JOSEF ALBERS (1888-1976) lernte und lehrte am Bauhaus in Weimar und Dessau. Unter Ludwig Mies van der Rohe war er auch stellvertretender Leiter der Kunstschule in Berlin. Nach der Emigration in die USA lehrte er am Black Mountain College und an der Yale University.