In den letzten Jahren war der globale Kali-Markt durch eine typische Oligopolstruktur mit wenigen Anbietern und tendenziell hohen Margen geprägt. Jedoch haben sich durch das seit 2008 stark gestiegene Preisniveau radikale Veränderungen angebahnt und für die Industrie werden nun auf Grund zahlreicher geplanter Markteintritte und Expansionen bestehender Anbieter enorme Überkapazitäten erwartet. Damit steht das bislang enge Oligopol vor einem Übergang zu einem weiten Oligopol mit hartem Wettbewerb und geringeren Margen. Die vorliegende Dissertation untersucht die Frage, in welchem Maße die etablierten Anbieter in Kapazitätsexpansionen investieren sollten, und wie sich – abhängig von diesen Investitionsentscheidungen – der weltweite Kali-Markt bis 2020 hinsichtlich der regionalen Marktpreise und globalen Transportströme entwickeln wird. Hierzu wird ein Multiregionenmodell des globalen Kali-Markts entwickelt, das die wesentlichen Marktcharakteristika (Angebot, Nachfrage, Preise, Transport) auf Basis detaillierter Kosten- und Kapazitätsdaten der insgesamt 80 weltweit existierenden Minen und geplanten Expansionen untersucht. Die Investitionsentscheidungen der großen Anbieter werden hierbei als strategisches Spiel modelliert. Auf Basis der Kriterien Dominanz, Beste Antworten und Nash-Gleichgewicht werden unterschiedliche Verhaltensweisen der Wettbewerber und deren Interdependenzen erörtert. Als besondere Herausforderung im Multiregionenmodell stellt sich die Berücksichtigung der Preiselastizität der Nachfrage heraus. So ergibt sich für jede Kombination von Investitionsstrategien ein quadratisches, lexikografisches Optimierungsmodell für die Bestimmung von Angebot, Preisen und Transportströmen bis 2020.