In Filmen, Romanen und Liedern geht es fast immer um die Verlassenen. Ihnen schlagen Sympathie und Mitgefühl entgegen. Freunde, Freundinnen und Familienangehörige nehmen Anteil an ihrem Leid. Und daran ist auch nichts verkehrt. Eine Trennung ist oftmals ein traumatisches Erlebnis – allerdings nicht nur für die Verlassenen.
Aus eigener Erfahrung und auch aus meinen vielen Beratungsgesprächen weiß ich: Den meisten Menschen, die sich trennen, geht es ebenso. Nur stehen sie oftmals allein da. Sie gelten als selbstsüchtig und böse und scheinen jedes Recht auf Verständnis verwirkt zu haben. Dabei geht kein Mensch einfach so. Viele haben lange Zeit gelitten und um ihre Partnerschaft gekämpft. Vielleicht haben sie sich einsam gefühlt, unbeachtet, eingezwängt.
Dieses Buch soll Mut machen, sich ein Herz zu nehmen und den Absprung zu finden, wenn das der richtige Weg ist. Vor allem aber soll es helfen, das Gedankenchaos zu sortieren. Die Auflösung einer Paarbeziehung ist ein schmerzhafter und unübersichtlicher Prozess, zumal wir die Dinge nicht so sehen, wie sie sind, sondern wie wir sind. Viele Aufbrechende sind häufig emotional überwältigt und mühen sich lange damit ab, eine Entscheidung zu treffen. Dabei tun sie das einzig Richtige, nämlich Verantwortung für sich und ihr Leben zu übernehmen. Und ich betone ausdrücklich: Wer leidet, darf gehen.