Die Idee der Menschlichkeit ist es, die Alexander Rüstow antreibt, die sein Wirken in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik begründet. Unter dem Eindruck der menschenverachtenden Weltkriege und autoritär-totalitären Herrschaften zielte sein Wirken auf eine menschenfreundliche Ordnung. Diese orientierte sich am Optimismus der Verfechter der Wirtschaftsfreiheit des 18. Jahrhunderts. Für Rüstow stand unverrückbar fest, dass die Idee der Menschlichkeit für ihre Entfaltung die Freiheit bedarf: «zum Menschsein, zur Entfaltung der Menschlichkeit gehört eben die Freiheit»; ohne Freiheit könne man schlichtweg kein Mensch sein. Eine freiheitliche und menschenwürdige Gesellschaftsordnung vermag für Alexander Rüstow zugleich ein dauerhaftes Gleichgewicht zwischen den beiden ewigen Polen Herrschaft und Freiheit herzustellen. Die in diesem Brevier gesammelten Zitate vermitteln einen Eindruck von der Fülle seines Denkens. Im Mittelpunkt stehen Rüstows Analyse des Geschichtsverlaufs, seine Gesellschaftskritik und seine neoliberale Neuordnung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.