Der Monat August des Jahres 2007 war eine turbulente Zeit fur die globalen Finanzmarkte. Diverse Ereignisse der ersten Halfte des Jahres, allen voran die Subprime-Krise, bildeten die Grundlage fur noch gravierendere Ereignisse im Finanzsektor. Beginnend am Montag, den 6. August 2007 erlitten einige der erfolgreichsten Equity-Hedgefonds der Geschichte beispiellose Rekordverluste, welche sich bis zum Donnerstag, den 9. August 2007 fortsetzten. Neben der enormen Hohe dieser Verluste (bis zu 30 % in nur einer Handelswoche) waren ebenfalls die beiden Tatsachen beachtenswert, dass diese Hedgefonds zum einen nicht in Subprime-Produkte investierten und zum anderen als immun gegen die meisten Marktturbulenzen galten. Weitaus auergewohnlicher war jedoch der Sachverhalt, dass der mit Abstand grote Teil der betroffenen Hedgefonds auf Basis einer rein quantitativen Long/Short-Equity-Market-Neutral-Strategie konstruiert wurde. Am 10. August 2007 hatte sich der Finanzmarkt beinahe vollstandig erholt; fur die meisten Hedgefonds kam diese 'Erholung' jedoch angesichts der vorangegangenen enormen Verluste zu spat. Das Ziel des vorliegenden Buches ist es, die Ereignisse der zweiten Augustwoche des Jahres 2007 genauer zu beleuchten und die grundlegende Frage zu klaren, ob ein fundmentales bzw. langfristiges Versagen der zugrundeliegenden Hedgefonds-Strategien oder ein exogener Risikofaktor zu den desastrosen Verlusten fuhrte. Zu diesem Zweck wird zunachst die Performance der Hedgefonds simuliert, wodurch die hohen Verluste sowie die erwahnte 'Erholung' in der zweiten Augustwoche aufgezeigt werden. Im Anschluss an diese Simulation wird eine Hypothese basierend auf den Ergebnissen vorgestellt und empirische Evidenzen gesucht bzw. gepruft, die sie als einen sinnvollen Erklarungsansatz identifizieren. Einen zentralen Aspekt stellt dabei Liquiditat, welche im Rahmen dieses Buches durch den Einsatz diverser Methoden fur die verschiedenen Hedgefonds-Strategien gemessen wird, dar. Im Anschluss an die Messung wird eine direkte Verbindung zwischen den ermittelten Ergebnissen und der Hypothese hergestellt. Anschlieend wird ein weiterer Aspekt der Hypothese untersucht und zwar die Interaktion zwischen den einzelnen Hedgefonds. Es wird die Frage beantwortet, ob bzw. uber welchen Mechanismus Verluste bestimmter Hedgefonds-Strategien ebenfalls zu Verlusten bei anderen, unabhangigen Hedgefonds-Strategien fuhren konnen. In der gangigen Finanzliteratur nennt man ein solches Phanomen auch 'Ansteckung'. In diesem Zusammenhang spielt bei der Untersuchung der Interaktion ebenfalls die Liquiditat eine zentrale Rolle. Die ermittelten Ergebnisse dieser Studie werden abschlieend direkt auf die Aussagen der Hypothese reflektiert und es wird ein realitatsnaher und plausibler Ablauf der desastrosen Ereignisse skizziert. Zuletzt wird die Funktionsweise von quantitativen Hedgefonds kritisch hinterfragt und Uberlegungen zu den moglichen Konsequenzen fur den Hedgefonds-Sektor angestellt.