Der 1921 als Touristen- und Gästeklub gegründete HC Davos ist der letzte hochalpine Vertreter in der Spitzenklasse des Schweizer Eishockeys. Diesen Sonderstatus verdankt der HCD einer Symbiose mit dem internationalen Spengler-Cup-Turnier und dem Tourismus. Auf Trends wie die Professionalisierung konnte der Klub jeweils rechtzeitig aufspringen und so seine Existenz sichern. Zwei Jahre nach der Klubgründung wurde in der Altjahrswoche in Davos zum ersten Mal der Spengler Cup ausgetragen, der sich rasch als Fixpunkt in der Agenda des internationalen Eishockeys etablieren konnte. Der Spengler Cup ist eine essenzielle Einnahmequelle für den HCD. Ohne ihn wäre Spitzeneishockey in Davos nicht mehr möglich und der HCD wäre wie andere alpine Hockeyklubs in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Die Liveübertragung des Spengler Cups seit den 1960er-Jahren konnte die Popularität des HCD im Mittelland steigern und ermöglichte ihm den Anschluss ans Zeitalter der Medialisierung und Kommerzialisierung des Eishockeys. Die erstmalige Austragung des Turniers 1923 hatte einen politischen Zweck, nämlich Vertreter der Konfliktparteien des Ersten Weltkriegs auf dem Eisfeld zusammenzubringen und dadurch dem Weltfrieden zu dienen. Seither wurden am Spengler Cup zahlreiche politisch brisante Spiele ausgetragen. So nahm beispielsweise bis 1941 eine Berliner Mannschaft am Turnier teil. Das Kräftemessen zwischen nordamerikanischen Equipen und Mannschaften aus dem Ostblock wurde zur Legende.