Teils tief verborgen im Depot, teils ganz präsent auf den Flächen oder in den Vitrinen einer Dauerausstellung – Objekte von Gorillas gehören zur Standardausstattung naturkundlicher Sammlungen in Deutschland. Wie alle Objekte in Museen tragen sie ihre eigenen Biographien in sich. Dass diese vor dem Hintergrund ihrer Erwerbs- und Ausstellungsumstände nicht immer unproblematisch sind, verdeutlicht Annekathrin S. Krieger am Beispiel von Gorillapräparaten um 1900. Anhand einer mikrohistorischen Betrachtung von Prozessen der Wissensgenerierung eröffnet sie einen kritischen Blick auf die Disziplin der Zoologie sowie deren Präparate und hinterfragt den bis heute meist unangetasteten Anspruch naturkundlicher Objektivität.