Das Schweizer Gesundheitssystem weist trotz eines grossen Budgets, einer guten medizinischen Dichte und der unbestreitbaren Qualität der praktizierten Pflege zahlreiche Schwächen auf, die durch die Covid-19-Pandemie noch verschärft wurden. Vorschläge, die sich ausschliesslich auf Kostensenkungen stützen, können die Probleme im Gesundheitswesen nicht allein lösen. Das vorliegende Buch gibt der Debatte über die Reformen dieses Gesundheitssystems neue Impulse, indem es die Interessen der verschiedenen beteiligten Akteure - Angehörige der Gesundheitsberufe, Versicherte und Krankenkassen - analysiert, um die Patientinnen und Patienten wieder in das Zentrum der Gesundheitsversorgung zu stellen. Die Autoren - ein Arzt und ein Ökonom - schlagen einen interdisziplinären Ansatz, neue Formen der Finanzierung und Bezahlung sowie eine unabhängige Qualitätskontrolle vor. Dieser Ansatz zielt auf eine grundlegende Reform des Schweizer Gesundheitswesens ab und richtet die Aufmerksamkeit auf ethische Aspekte wie Solidarität, Fairness und gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung. Er empfiehlt, das Schweizer Gesundheitssystem in Form von Netzwerken (z.B. Medical Homes) zu organisieren, wie sie mancherorts bereits mit Erfolg praktiziert werden. Dadurch wird es auch einfacher, die ausufernde Bürokratie einzudämmen.