Die modernen Naturwissenschaften überschreiten viele Grenzen: Grenzen des Wissens, der Tradition, des Vorstellbaren, auch Grenzen des moralisch Erlaubten. Fritz Haber ist ein solcher Grenzgänger, dessen Charakterisierung und Bewertung seit jeher sehr kontrovers ausfallen. Ist er für die einen der geniale Wissenschaftler, Nobelpreisträger und weitsichtige Wissenschaftspolitiker, so gilt er den anderen als skrupelloser Wissenschaftstechnokrat, dessen Ehrgeiz auch seine Familie zum Opfer fiel. Diese auf umfangreiches Quellenmaterial gestützte Biographie zeichnet ein nuanciertes Portrait Fritz Habers und zudem das Bild eines in vielerlei Hinsicht ebenso modernen wie tragischen Wissenschaftlers.