Die Universitäten stehen seit gut zwei Jahrzehnten in einem verschärften Wettbewerb um Exzellenz. Sie konkurrieren um Forschungsmittel, erfolgreiche Forschende, begabte Studierende und Machtpositionen, mit denen sie sich Vorteile in diesem Wettbewerb verschaffen können. Dieser institutionelle Wettbewerb überlagert den individuellen Wettbewerb zwischen den Forschenden um Erkenntnisfortschritt und Anerkennung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft. Die Universität wird so zur treibenden Kraft eines akademischen Kapitalismus, der auf die zirkuläre Akkumulation von ökonomischem und symbolischem Kapital zielt. Richard Münch untersucht in diesem Buch drei Wesenszüge der Universität im akademischen Kapitalismus und ihre Wirkung auf die wissenschaftliche Praxis sowie die Offenheit der Wissensevolution: die nach Wettbewerbsvorteilen strebende unternehmerische Universität, die auf Drittmitteleinwerbung im großen Stil ausgerichtete strategisch planende Universität und die auf betriebswirtschaftliches Qualitätsmanagement fokussierte Audit-Universität