Verhaltensbezogene und psychologische Symptome im Rahmen von Demenzerkrankungen (BPSD) und deren Management sind im gesamten Erkrankungsverlauf von großer Bedeutung und stellen häufig eine größere therapeutische Herausforderung dar als kognitive Symptome.
Ihre Entstehung ist komplex, heterogen und steht immer in einer Wechselwirkung zwischen neurobiologischen Phänomenen, patientenbezogenen Faktoren wie prämorbider Persönlichkeitsstruktur und Biografie, angehörigenbezogenen Faktoren wie Stresserleben, Depressivität und ungünstiger Interaktions- und Kommunikationsstile sowie Umgebungsfaktoren.
Die diagnostische und therapeutische Annährung bedarf daher eines strukturierten Vorgehens und sollte situative und allgemeine medizinische Auslösefaktoren berücksichtigen. Die Behandlung sollte nach Möglichkeit primär kausal und nicht medikamentös erfolgen und fortlaufend reevaluiert werden. Doch die medikamentöse Therapie ist in unterschiedlichen klinischen Situationen unverzichtbar. Neben den in dieser Indikation häufig eingesetzten Antidementiva, Antipsychotika und Antidepressiva wurden verschiedene Substanzen in klinischen Studien untersucht.
Dieses Buch richtet sich an klinisch tätige Geriater, Neurologen, Psychiater und Allgemeinmediziner, die in die Betreuung von Menschen mit Demenz eingebunden sind. Es bietet eine kompakte Übersicht zur diagnostischen Annährung und systematischen Erfassung von BPSD und stellt die Evidenz nicht-medikamentöser und medikamentöser Behandlungsoptionen umfassend dar.
Die HerausgeberPriv.-Doz. Dr. med. habil. Robert Haußmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Geriater,
Susan Ebert (Mag.), Sozialarbeiterin, UniversitätsDemenzCentrum