Felix Netzer knüpft an die Vielzahl neuer Rechtsakte auf dem Gebiet des Europäischen Zivilprozessrechts an, die seit dem Amsterdamer Vertrag erlassen wurden, um die grenzüberschreitende Rechtsverfolgung zu verbessern. Die neuen Verordnungen erleichtern Auslandszustellungen, schaffen europaweit vollstreckbare Titel und regeln autonom europäische Erkenntnisverfahren, die nationales Recht ergänzen. Der Autor vergleicht die unterschiedlichen Verfahrensabläufe der Verordnungen und zeigt Schwächen in der horizontalen Abstimmung und Rechtsanwendung auf. Er stellt einen Reformvorschlag für den Erlass einer Europäischen Prozessrechtsverordnung - einer EuZPO - zur Diskussion, der den aktuellen Besitzstand des Europäischen Zivilverfahrensrechts systematisiert und notwendige Ergänzungen vornimmt, um die Rechtsanwendung zu erleichtern.<br /><br />Geboren 1978; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg und der Universidad del País Vasco (San Sebastián); 2008 LLM, University of Edinburgh; 2010 Promotion, Universität Augsburg; seit Mai 2010 Rechtsanwalt für Deutsches und Internationales Prozessrecht und Schiedsverfahrensrecht in Frankfurt am Main.