Das vorliegende Handbuch bietet erstmals eine umfassende, interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Handlungsfeldern des stadtregionalen Flächenmanagements. WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Raum- und Stadtplanung, Geographie, Soziologie und den Wirtschaftswissenschaften diskutieren Konzepte und Vorgehensweisen und reflektieren darüber hinaus Praxiserfahrungen des Flächenmanagements in unterschiedlichen Stadtregionen Deutschlands und dem Ausland.
Das problembasierte und lösungsorientierte Handbuch wird durch eine eigens von den Herausgebern entwickelte Systematisierung für Instrumente des Flächenmanagements gegliedert. Diese greift die unterschiedlichen Treiber für die Zersiedelung auf: Regulative Instrumente wie Regionalpläne bilden den rechtlich bindenden Rahmen für sämtliche Akteure in Stadtregionen. Anreizbasierte Instrumente wie Flächenzertifikatehandel setzen stärker an den tatsächlichen Ursachen für Zersiedelung an, indem sie erwünschtes Handeln belohnen und unerwünschtes bestrafen. Informatorische Instrumente wie Monitoringsysteme erlauben es wiederum, datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Kooperative Instrumente in Form von Austausch- und Partizipationsformaten können indes zum Flächenmanagement beitragen, indem sie in einem prozessorientierten Vorgehen das Handeln der Akteure auf gemeinsame Ziele ausrichten. Organisationale Instrumente haben schlussendlich zum Ziel, stadtregionale Organisationen zu etablieren, um die anderen Instrumententypen langfristig über administrative Grenzen hinweg steuern zu können.
Das Buch richtet sich gleichermaßen an StudentInnen, WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus der Stadt-, Regional- und Landesplanung.
Die Herausgeber
Prof. Dr. Sebastian Henn (Dipl.-Geogr.) ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographie am Institut für Geographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsinteressen umfassen die Themenfelder vernachlässigte Räume, Wissenstransfers über geographische Distanz sowie Migration und regionale Entwicklung.
Dr.-Ing. Thomas Zimmermann (Dipl.-Ing. Stadt- und Regionalplanung) hat an der an der HafenCity Universität Hamburg als Postdoktorand ein Forschungsprojekt zum Flächenmanagement in der Stadtregion Leipzig verantwortet. Seitdem betreut er in der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg im Referat Angelegenheiten der Regionalplanung u. a. das Thema Siedlungsentwicklung.
Björn ‚Bjarne‘ Braunschweig (B.Sc. Geographie mit Vertiefung Umwelt- und Planungsrecht und Politikwissenschaften, M.A. Sozialwissenschaften: Organisation und Kommunikation) ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Neben seinem Forschungsschwerpunkt zu Prozessen der Plattformisierung, Finanzialisierung und Innovation in den Cultural and Creative Industries arbeitet er weiterhin auch zu Fragen der Stadt- und Regionalentwicklung sowie zu partizipativen Planungsverfahren.