Die Auseinandersetzung mit der tropischen Natur ist so alt wie die europäische »Entdeckung« Amerikas selbst. Der ökologische Topos »Regenwald« wurde jedoch erst ab den 1970er Jahren zu einem Thema von größerer Tragweite, nachdem das Militärregime in Brasilien mehrere große Infrastrukturprojekte in der Amazonasregion initiiert hatte. Kevin Niebauer zeigt in seiner Studie anhand von Akteuren aus Brasilien, Deutschland und den USA, welche ökologischen Wissensordnungen und Diskurse diesem zeitgeschichtlichen Phänomen zugrunde lagen und wie sich - im Kontext beschleunigter Globalisierung um Themen wie Entwaldung, Klimawandel und Biodiversität - ein neues Tropenwaldverständnis herausbildete. Dabei wird auch die transformative Wirkung deutlich, die vom Regenwald in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ausging.