Die ertragsteuerliche Organschaft stellt trotz der regen Diskussionen um ihre Vereinbarkeit mit dem Europarecht auch nach den zahlreichen Gesetzesanderungen in der letzten Zeit (u.a. Unternehmenssteuerreform 2008, Jahressteuergesetze 2007 und 2008) ein bedeutendes steuerliches Gestaltungsmittel fur inlandische Konzerne dar. Als Substitut einer nicht vorhandenen Konzernbesteuerung in Deutschland bietet die Organschaftsbesteuerung die einzige Moglichkeit, Verluste und Gewinne innerhalb eines Konzerns aus steuerlicher Sicht unmittelbar zu saldieren. Daneben besitzt sie weitere Merkmale, die ihre Begrundung und Aufrechterhaltung vorteilhaft gegenuber der normalen Besteuerung werden lassen. Gleichwohl durfen die im Einzelfall erheblichen negativen Folgen nicht ubersehen werden, sodass eine umfangreiche Vorteilhaftigkeitsanalyse im Vorfeld einer Organschaftsbegrundung stets erforderlich ist. In der vorliegenden Diplomarbeit wird eine solche Analyse in umfassender und allgemeiner Form vorgenommen, wobei nicht nur die Organschaft im Krperschaft- und Gewerbesteuerrecht in die Betrachtung mit einbezogen wird, sondern ebenso die umsatz- und grunderwerbsteuerliche Organschaft. Im Anschluss an eine bersicht ber die Voraussetzungen und Rechtsfolgen der Organschaft in den verschiedenen Steuerarten wird anhand eines modellhaften Konzerns herausgearbeitet, in welchen Fllen das Begrnden und Aufrechterhalten einer Organschaft tendenziell vorteilhaft ist. Die Analyse vollzieht sich dabei - getrennt nach den Steuerarten Krperschaftsteuer und Gewerbesteuer einerseits sowie Umsatzsteuer und Grunderwerbsteuer andererseits - nicht nur auf theoretischer, sondern auch auf quantitativer Ebene: Durch den Einsatz detaillierter steuerlicher Belastungsvergleiche und die Variierung des Modellkonzerns werden die verschiedenen positiven und negativen Auswirkungen der Organschaft sowohl fr natrliche Personen / Personengesellschaften als auch fr Kapitalgesellschaften als Organtrger dargestellt und abschlieend jeweils in Form einer vereinfachten Nutzwertanalyse zusammengefasst. Zu beachten ist dabei, dass die Studie in einem gesonderten Kapitel bereits die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008 bercksichtigt.