Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1.6, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die zunehmende Internationalisierung der Wirtschaft und die internationale Finanzkrise haben Diskussionen über Steuerminimierungsstrategien multinationaler Unternehmen in der Öffentlichkeit deutlich verstärkt. Auslöser dieser Diskussionen um das Phänomen Base Erosion and Profit Shifting (BEPS, zu Deutsch: Gewinnverlagerung und Gewinnverkürzung) waren Berichte und Untersuchungen, die zeigen, dass multinationale Konzerne in missbräuchlicher Art und Weise die effektive Steuerbelastung auf ihre erzielten Auslandsgewinne so niedrig wie möglich halten. Es entsteht der Eindruck, dass die großen internationalen Unternehmen im Gegensatz zu klein- oder mittelständischen Unternehmen oft wenig oder kaum Steuern zahlen.Vor diesem Hintergrund hat die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) im Auftrag der G20-Staaten im Jahr 2013 einen Bericht vorgelegt, der eine Auswertung zu BEPS gibt, die Problemfelder dieser Steuerminimierungsstrategien aufklärt und konkrete Maßnahmen zur Eindämmung von BEPS präsentiert.Eine niedrige Besteuerung, die sogar als Nichtbesteuerung gelten kann, führt zu erheblichen Steuerausfällen und Fehlinvestitionen und schafft somit Wettbewerbsnachteile für viele Unternehmen. Die Ausnutzung sog. Steuerschlupflöcher hat etliche Ursachen, zu denen unter anderem unzureichend abgestimmte Steuerrechtssysteme zwischen den kooperierenden Staaten gehören.Es braucht international koordinierte Aktionen, um dieses Phänomen einzudämmen. Nur so lässt sich die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen und Staaten erhalten und zugleich ein gesundes Steueraufkommen sichern. Die mit BEPS zusammenhängenden Probleme haben eine erkennbare internationale Reichweite. Sie lassen sich durch Maßnahmen, die von Nationalstaaten durchgeführt werden, nicht dauerhaft und wirksam bekämpfen.Der 15 Maßnahmen umfassende Aktionsplan der OECD wurde unter Beteiligung von mehr als 60 Staaten (darunter alle G20- und OECD-Mitglieder) und weiteren Organisationen wie IWF und UNO ausgearbeitet, der schließlich am 8. Oktober 2015 in Lima von Staats- und Regierungschefs der G20 gebilligt wurde.