Zum Werk
Die schwierigsten Fragen des Familienrechts stellen sich dann, wenn nur einer der Familienangehörigen kein deutscher Staatsangehöriger ist.
Anwaltschaft, Notariate, Jugendämter und Gerichte müssen zur Ermittlung der maßgeblichen Rechtsordnung, zur Beantwortung materiell-rechtlicher Fragen und im gerichtlichen wie außergerichtlichen Verfahren Vorschriften aus unterschiedlichen Quellen heranziehen: Multilaterale Abkommen, bilaterale Staatsverträge, EU-Recht (z.B. die unter den Schlagworten Rom I bis Rom III bekannten Verordnungen) ebenso wie nationale Gesetze, z.B. das EGBGB, das FamFG und das AUG.
Dieser einzigartige Kommentar stellt die auch für Fachleute oft schwer durchschaubaren Sachzusammenhänge her und erläutert gesetzesübergreifend jeweils alle miteinander korrespondierenden Vorschriften. Gedankenführung, Sprache und Materialauswahl sind betont anwenderbezogen. Dank der innovativen, die Zusammenschau betonenden Darstellungsweise ist der Kommentar ein Werkzeug für die anspruchsvolle Fallbearbeitung im internationalen Familienrecht.
Das Werk gliedert sich wie folgt:
1. Teil. Internationale Familiensachen im Erkenntnisverfahren:
Internationale Zuständigkeit und anwendbares Recht
- Ehesachen
- Güterrechtssachen
- Unterhaltssachen
- Versorgungsausgleichssachen
- Ehewohnungs- und Hausratsachen, Gewaltschutz
- Kindschaftssachen
- Abstammungssachen
- Adoptionssachen
- Lebenspartnerschaftssachen
- Erwachsenenschutzsachen
2. Teil. Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen in Familiensachen
- Ehesachen
- Güterrechtssachen
- Unterhaltssachen
- Kindschaftssachen
- Adoptionssachen
- Lebenspartnerschaftssachen
- Erwachsenenschutzsachen
- Sonstige Familiensachen
- (Versorgungsausgleich, Ehewohnung/Hausrat, Gewaltschutz, Abstammung)
3. Teil. Internationale Behördenzusammenarbeit in Familiensachen
- Unterhaltssachen
- Kindschaftssachen
- Adoptionssachen
- Erwachsenenschutzsachen
Vorteile auf einen Blick
- übersichtliche Erschließung der komplexen und verstreuten Normen
- klare, praxisnahe Erläuterung
- umfassende Berücksichtigung des internationalen Familienrechts
Zur Neuauflage
Die 3. Auflage berücksichtigt neben einer Fülle neuer Rechtsprechung wichtige Rechtsänderungen: In Ehesachen, Verfahren über elterliche Verantwortung und bei Kindesentführungen ist die bisherige Brüssel IIa-VO mit Wirkung vom 1.8.2022 durch die Verordnung (EU) 2019/1111 (Brüssel IIb-VO) abgelöst worden. Das Internationale Familienrechtsverfahrensgesetz wurde demgemäß geändert. Außerdem waren Änderungen im Adoptionswirkungsgesetz, im Adoptionsübereinkommens-Ausführungsgesetz und im völlig neu gefassten Adoptionsvermittlungsgesetz zu berücksichtigen. Verarbeitet sind auch die Abschaffung des Güterrechtsregisters sowie Neufassungen der Europäischen Beweisaufnahmeverordnung (EuBV) und der Europäischen Zustellungsverordnung (EuZV).
Zielgruppe
Für Rechtsanwaltschaft, insbesondere Fachanwaltschaft für Familienrecht, Notariate, Gerichte, insbesondere Familien- und Vormundschaftsgerichte, Behörden auf dem Gebiet der Familien-, Kinder- und Jugendhilfe, deutsche Botschaften und Konsulate, Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler.