Die seit rund zwanzig Jahren in ganz Lateinamerika gegründeten „Interkulturellen Universitäten“ erheben gegenüber den Hochschulen euroamerikanischer Tradition den Anspruch einer „alternativen“ Forschung und Lehre. Die Arbeit analysiert, wie solche Universitäten lokale und indigene Wissenstraditionen in Dialog mit „westlichen“ Wissenschaftsdiskursen zu bringen und damit Wissen interkulturell zu konstruieren suchen. Sie zeigt dabei Wege zu einer Dekolonialisierung von Wissenschaft und Hochschulbildung auf, reflektiert die ethnologische Fachtradition und deren methodisches Arbeiten und diskutiert das allgemeine Potential einer Interkulturalisierung von Wissenschaft. Grundlage dieser Analyse sind umfassende Feldforschungen vor allem in Ecuador und Mexiko.
Die Autorin
Anna Meiser ist Professorin für Interkulturelle Kommunikation an der LMU München.