Der Band nimmt sich erstmals der fürstlichen Nebenlinien im Südwesten des römisch-deutschen Reiches während des 15. und frühen 16. Jahrhunderts an. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die seit dem späten Mittelalter aus Teilungen erwachsenden fürstlichen Seitenlinien mit der Situation umgingen, dass sie zwar einerseits zur Spitze des Adels gehörten, andererseits aber häufig nur über eingeschränkte finanzielle und territorial-herrschaftliche Mittel verfügten. Innerhalb dieses Spannungsfeldes erforschen die Beiträge neben politisch-verfassungsgeschichtlichen vor allem auch sozial-, kultur- und kunstgeschichtliche Aspekte spätmittelalterlicher Herrschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den pfälzischen Wittelsbachern. Vergleichend werden zudem die badischen Markgrafen und württembergischen Grafen betrachtet. Durch die vorliegende Publikation wird die Wissensgrundlage über fürstliche Nebenlinien im deutschen Südwesten auf ein neues Fundament gestellt.