Als Heinrich dem Löwen 1180 die Reichslehen entzogen wurden, bedeutete dies eine Zäsur, deren Folgen das Reich noch für Jahrzehnte beschäftigen sollten. Unmittelbar betroffen waren die welfischen Söhne, die ihre Handlungsspielräume im Ordnungsgefüge von Königen und Fürsten, Herzogtümern und Herrschaften an der Wende des 12. zum 13. Jahrhundert aus alten Traditionen und neuen Möglichkeiten entwickelten. Die vorliegende Studie widmet sich der Biographie des ältesten Sohnes des Löwen im Rahmen der verwandtschaftlichen Bindungen der Welfen sowie der Bilder und Inszenierungen fürstlichen Handelns. Durch diesen Heinrich (+1227) wurden mit dem alten Herzogtum Sachsen und der Pfalzgrafschaft bei Rhein zwei Regionen mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen zusammengefasst. Heinrichs Urkunden geben Aufschluss darüber, wie fürstliche Integrationskraft Würden und Güter zusammenband, bevor das Territorium zum Bezugspunkt politischer Ordnung wurde.