In diesem Open Access Buch wird in einer Zeit, in der digitale Medien zunehmend an Bedeutung gewinnen, die dynamische Interaktion innerhalb digitaler Praxisgemeinschaften am Beispiel von Let’s Play-Videos auf YouTube untersucht. Die Autorin beleuchtet die sich verändernden Medienwelten und ihre Auswirkungen auf die Sozialisation junger Menschen. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen digitalen Spielen und traditionellen Lernformen auf und diskutiert notwendige Anpassungen. Mittels der Grounded Theory Methodology werden zwei kontrastierende Let’s Play-Videos analysiert, wobei der Fokus auf den Praktiken der Let’s Player und der dazugehörigen Community liegt. Ein eigens entwickeltes Kommunikationsebenenmodell beschreibt die interaktiven Beziehungen zwischen Spiel, Let’s Player und Community. Durch die narrative Erschließung bieten Let’s Play-Videos eine eigenständige Erzählperspektive an und bringen so eine neue Form des Erzählens in der digitalen Kultur hervor.
Diese Arbeit zeigt auf, dass Let’s Play-Videos ästhetische Phänomene mit gemeinschaftsbildender und identitätsstiftender Funktion sind, die sich mit konventionellen Praktiken des Deutschunterrichts verbinden lassen und somit einen wichtigen sozialen Ort für die Enkulturation in der digitalen Gesellschaft darstellen.
Die Autorin
Annegret Montag hat Lehramt für Gymnasien mit den Fächern Deutsch und Politik & Wirtschaft studiert. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf tätig.