Dieser Band bietet die Kommentierung des 8. und 4. Buches des Zwölfprophetenbuches. Damit soll nicht eine etwaige Nähe beider Bücher zueinander zum Ausdruck gebracht werden, vielmehr hat sich diese Kombination aufgrund rein praktischer Erwägungen nahegelegt. Habakuk ist ein sonst unbekannter Prophet des ausgehenden 7. Jahrhunderts, der sich als Ankläger Gottes in schwerer Zeit artikuliert und als unermüdlicher Beter für sein Volk bei Gott eintritt. Schon früh ranken sich um ihn Legenden. Die Sprache des Buches und die schlechte Erhaltung des Textes stellen höchste Anforderungen an den Kommentator, der aus diesen Gründen die antiken Texttraditionen vermehrt zu Rate zieht. Obadja ist eher als Schriftgelehrter anzusehen, der emsig die ihm vorliegenden schriftlichen Traditionen, bes. die des Jesaja und Jeremia, herangezogen hat, um das zu seiner Zeit des frühen Exils und später brennende Problem einer Konvivenz der Judäer mit den benachbarten Edomitern zu artikulieren.