Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, ein differenziertes Bild der Forschung, um die Beziehung zwischen Geldpolitik und Ungleichheit sowie die Rolle des Arbeitsmarktes in Japan anhand der bestehenden wissenschaftlichen Literatur, darzustellen. Beginnend mit einem Überblick über die wichtigsten begrifflichen Definitionen wird im Anschluss die japanische Geldpolitik der letzten Jahrzehnte sowie die sich über die Jahre ständig erweiterten Instrumentarien der Bank of Japan beschrieben. Im Anschluss erfolgt die Darstellung des japanischen Arbeitsmarktes mit Schwerpunkt auf der Erwerbsbevölkerung, gefolgt von den Auswirkungen der sogenannten "Abenomics" auf den Arbeitsmarkt. Für die Analyse von den im Rahmen der "Abenomics" verursachten Reformen werden die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch die kritische Betrachtung verschiedener wissenschaftlicher Studien untersucht. Anschließend werden die für Japan geldpolitisch relevanten Transmissionskanäle beschrieben, welche durch ihre Wirkungsweise einen Einfluss auf die ökonomische Ungleichheit ausüben. Eine besondere Aufmerksamkeit wird auf die mit dem Arbeitseinkommen verknüpften Kanälen gelegt. Im Zuge dessen gilt es auch, die empirische Evidenz dieser Kanäle mithilfe der Auswertung von empirischen Studien zur Geldpolitik und Ungleichheit zu belegen. Auf Basis dieser Vorarbeiten wird die Frage beantwortet, inwiefern die Geldpolitik Einfluss auf die Einkommensungleichheit in Japan übt.Die Einkommensungleichheit in den Industrie- und den meisten Schwellenländern ist in den letzten Jahrzehnten signifikant gestiegen. Insbesondere die Wirtschaftskrise 2008/2009 führte dazu, dass Zentralbanken auf der ganzen Welt ihre Leitzinsen auf historische Tiefstände gesenkt und auf eine nie dagewesene unkonventionelle Geldpolitik, wie den Ankaufprogrammen für Vermögensgüter oder negative Leitzinsen zurückgegriffen haben. Dies rückte in jüngster Vergangenheit die Diskussion in den Mittelpunkt, in welchem Zusammenhang Geldpolitik und Ungleichheit stehen. Besonders die Bank of Japan (BoJ) steht wie keine andere Zentralbank für eine expansive Geldpolitik und hat mit der Einführung der unkonventionellen Geldpolitik Anfang der 2000er Jahre eine Vorreiterrolle unter den industrialisierten Nationen eingenommen.