Demokratie und Menschenrechte werden im gesellschaftlichen, politischen und teilweise auch im wissenschaftlichen Diskurs nicht selten als Gegensatzpaar dargestellt: Demokratische Entscheidungen können Menschenrechte einschränken oder ihnen schaden, während Menschenrechtspolitik sich negativ auf die demokratische Legitimität auswirken kann. Urs Vögeli, Politologe und politikwissenschaftlicher Berater, analysiert diese dialektische Spannung zweier Begriffe, die als grundlegende Werte gelten und doch umstritten sind.
Mit Fokus auf das schweizerische Politiksystem und unter Einbezug globaler Entwicklungen entwirft der Autor eine Demokratie- und Menschenrechtskonzeption, die genossenschaftliche und republikanische Elemente verbindet. Dabei nimmt er interdisziplinär philosophische und historische ebenso wie staatstheoretische und juristische Aspekte in seine Überlegungen auf. Vögeli plädiert dafür, in freiheitlich-partizipativen und dezentralen Strukturen den Menschen und das Zusammenleben ins Zentrum zu rücken und die Konzepte, auf denen unsere politischen und rechtlichen Institutionen aufbauen, tiefgehend zu durchdenken und adaptionsfähig zu gestalten.