Das Buch hat bei seinen jungen Leserinnen und Lesern so viel Konkurrenz wie noch nie. War es einst König der Medien im Kinderzimmer, ist es nun von Smartphones, Tablets, Computerspielen und einem riesigen Angebot an Filmen und TV-Serien im Internet umzingelt. Das ruft kulturkritische Stimmen auf den Plan - auch in den Romanen selbst. Und so zelebrieren an Jugendliche gerichtete Fantasy-Romane aus den letzten zwei Jahrzehnten das Lesen als das grösste und aufregendste Abenteuer, indem sie dem Buch magische Kräfte zuschreiben. Mit einem kulturwissenschaftlich-medientheoretischen Ansatz untersucht die Autorin eine Reihe von Fantasy-Romanen für Jugendliche, die sich durch ein hohes Mass an Selbstreferentialität und ein dichtes Netz von intertextuellen Bezügen auszeichnen. Dazu gehört Michael Endes Klassiker Die unendliche Geschichte von 1979, auf den die meisten aktuellen Zauberbuch-Romane Bezug nehmen, ebenso wie Cornelia Funkes Tintenwelt-Trilogie und Walter Moers' Die Stadt der Träumenden. Zauberbücher treten in den Romanen gleichsam als Protagonisten auf. Sie werden zu lebendigen Wesen, für ihre Leser verwischt sich die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Die Autorin zeigt auf, wie eng die Narrative rund um Lektüre, Medien und Wissen mit der Kulturgeschichte des Buches, den Debatten um Medienpädagogik und den Theorien zur Funktionsweise der Fantasie verbunden sind. Ihre These ist, dass die Zauberbuch-Fantasy die Sehnsucht nach einem vormedialen Paradies sichtbar macht.