»Bert lief allen davon, nur sich selbst konnte er nicht entkommen.« Brot und Spiele erscheint 1959 und erzählt die Geschichte des erfolgreichen Langstreckenläufers Bert Buchner, der, obwohl der Zenit seiner Karriere längst überschritten ist, ein letztes Mal um die Europameisterschaft antritt und grandios an sich selbst scheitert. Wie schon in Der Mann im Strom siedelt Lenz auch diesen Roman in Hamburg an, erzählt von einem Scheiternden und leistet einen kritischen Beitrag zum alternden Menschen in der Gesellschaft. Zugleich legt Lenz, der selbst als guter Sportler galt, mit Brot und Spiele seinen einzigen Sportroman vor. Den Sport sieht Lenz in seinem Werk vor allem als Sinnbild des immerwährenden Daseinskampfes, der sich im Lauf in seiner reinster Form zeigt: hier werden die archaischen Daseinsformen von Verfolgung und Flucht, von Jäger und Opfer überdeutlich.