Dieses Buch geht der Frage nach, inwiefern die neuen Medien der Gegenöffentlichkeit eine wirkliche 'Alternative' darstellen. Dabei versucht es die moderne Funktion der Gegenöffentlichkeit auch von ihrem Ursprung her zu denken, wie sie etwa in der Figur eines Sokrates oder im Höhlengleichnis Platons als "Gewaltsamkeit¿ von Unter- und Oberwelt vorformuliert wurde. Der Rekurs auf den 'Ursprung' der Mainstream- und Alternativmedien ist kein historizistisches, akademisches, altphilologisches Unternehmen, das von Griechenland aus hereingaloppierend in unserer Zeit endet. Vielmehr beschreibt er die Fassade der Mainstreammedien, hinter der eine Entwicklung im Gegensinn, zum archaischen Grund hin verläuft und auf den heute die Alternativmedien in ihrer Kritik eine Antwort suchen. Die Kehrseite dieses Prozesses der Öffentlichkeit ist nämlich die heimliche Durchsetzung der alten, archaischen Imperative (heute befehlen sie: 'Sei demokratisch!' oder 'Sei autokratisch!') innerhalb von Aufklärung, Modernität, Emanzipation und Befreiung. Das Buch versucht sowohl den Mainstreammedien als auch den Alternativmedien in ihrer Kritik gerecht zu werden.
Der Autor
PD Dr. Stavros Arabatzis lehrt an der Universität zu Köln, Institut für Kunst und Kunsttheorie, die Fächer Kunst- und Medientheorie. Er forscht und publiziert im Bereich Medientheorie, Kunsttheorie, Designtheorie und Medienphilosophie und hat zuletzt in "Medien politisch denken. Stasis und Polemos" die politischen Aspekte der Medientheorie hervorgehoben, die, jenseits der intellektuellen oder ästhetischen Spiele, für den Ernst der politischen Lage stehen. Er ist Mitglied des Editorial Boards des ITS Journals Art and Design (AD) mit Sitz in Hongkong und London.