Der Brauch, in der Fastenzeit die Altäre mit Tüchern zu verhängen, war einstmals nahezu europaweit verbreitet. Heute gibt es nur noch relativ wenige erhaltene Beispiele, dafür erfährt der Brauch seit einigen Jahren eine Renaissance, die sich in neu geschaffenen Tüchern sowie der in intensivierten Erforschung des Brauches äußert. Dieses Buch enthält Beiträge aus zwei Tagungen zu Fastentüchern und dem vorösterlichen Verhüllungsbrauch, die 2022 und 2023 in Zittau und Telgte, wo sich bedeutende Tücher erhalten haben, stattgefunden haben. Auf den interdisziplinären Kolloquien wurden liturgische, theologische und kulturgeschichtliche Aspekte, restauratorische und kunsthistorische Fragen sowie Ausstellungen und Wettbewerbe für neue Fastentücher vorgestellt und diskutiert. Neue zeitgenössische und neu entdeckte historische Fastentücher beweisen, dass das Thema mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit verdient. Dieses Desiderat wird mit dem Band geschlossen.