Die geflüchteten Frauen, die zu Cristina Roters in ihre Malbegleitung kamen, hatten lange Wanderungen zu Fuß, schwere Misshandlungen und den Verlust naher Verwandter hinter sich und trugen die daraus resultierenden tiefen Verletzungen in sich. Doch in dem Raum, den Cristina Roters ihnen mit dem Malen und mit Märchen eröffnete, blüten sie auf, genährt von ihrer ursprünglichen Verwurzelung in einer naturnahen Umgebung. Auch wenn der Verlust der Heimat und der eigenen Sprache vermutlich niemals ganz aufgewogen werden kann, so konnten durch die Seelennahrung, die das Malen und die Märchen waren, die Seelenblumen dieser Menschen wieder erblühen. Nun geht es in diesem Buch jedoch nicht vor allem um die Einzelschicksale dieser Frauen, die sind lediglich eingewoben in ein größeres Bild, das uns zeigt, welche reichen Seelenschätze uns in unserer Wohlstandsgesellschaft verlorengegangen sind. Diese Schätze wieder ans Licht zu holen, indem wir eintauchen in die reichen inneren Landschaften unserer Seele, darum geht es bei diesem Buch vor allem. Es verwebt die Einzelschicksale mit Bildern und Märchen und geführten Innenreisen, damit wir wieder heimisch werden in unserer Natur- und Seelenwelt. Denn auch wir sind Heimatvertriebene, und jene, die dieses Schicksal so unmittelbar erlebten, können uns unsere wahre Heimat zeigen, die in uns liegt.