Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,0, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen; Standort Geislingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit mehreren Jahren häufen sich die Berichte und öffentlichkeitswirksamen Äußerungen über die zum Teil unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den asiatischen Textilfabriken. In diesen sind die Mitarbeiter zahlreichen Missständen ausgesetzt und haben, neben einem geringen Lohn, keinerlei Schutz vor willkürlichen Handlungen der Betreiber solcher Ausbeutungsbetriebe. Ein mehr als tragischer Höhepunkt war der Einsturz des Rana Plaza - Gebäudes im Jahre 2013 in Bangladesch, in dessen Trümmern über eintausend Menschen den Tod fanden, wodurch das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit über diese Thematik sensibilisiert wurde. Aufgrund der zunehmenden Globalisierung und der damit einhergehenden Handelsabkommen haben immer mehr Textilhersteller ihre Produktion in Entwicklungs- und Niedriglohnländer verlagert. Obwohl sich viele der großen Markenunternehmen über diese schlechten Arbeitsbedingungen bewusst sind, weisen sie die Verantwortung für die vorhandenen Missstände bislang von sich. Die Schuld wird bei den produzierenden Unternehmen gesucht und vor allem die teilweise fehlenden gesetzlichen Rahmenbedingungen vor Ort als Ursache des aktuellen Zustandes genannt. Neben der großen Konkurrenz in der Textilbranche sehen sich die weltweit agierenden Konzerne einem enormen Wettbewerbsdruck und dem daraus resultierenden Preiskampf ausgesetzt. Sowohl dieses wirtschaftlich geprägte Handeln, als auch der Konsum der Verbraucher in Deutschland, führt zwangsläufig zu einem ethischen Dilemma. So hatten in der Vergangenheit bestimmte Kleidungsstücke einen besonderen Stellenwert, da es üblich war sie nur für ausgewählte Anlässe über mehrere Jahre zu tragen. Vergleicht man dieses Verhalten mit der heutigen Ansicht der Gesellschaft, so wird deutlich, dass aktuelle Mode eine geringere Haltbarkeit darstellt und sich zu einem billigen Konsumgut entwickelt hat. Kleidung ist somit ein weiteres Wegwerfprodukt geworden. In diesem Zusammenhang muss eine kritische Hinterfragung über das Konsumverhalten der westlichen Bevölkerung erfolgen und analysiert werden, welche Möglichkeiten die Unternehmen haben, gegen die Zustände vorzugehen, um zu einem wissenschaftlich fundierten Urteil in dieser Thematik zu gelangen. Daraus ergibt sich die Legitimationsfrage, ob ein T-Shirt mit einem Preis von unter drei Euro überhaupt gerechtfertigt ist, obwohl Arbeiter in Bangladesch für ihre schweißtreibende Arbeit einen Hungerlohn bekommen.