Der neurologische Ursprung der frühkindlichen Reflexe sitzt im Hirnstamm, und wenn diese nicht integriert wurden, bedeutet dies, dass die einzelnen Gehirnareale nicht ausreichend miteinander verknüpft wurden und nicht entsprechend dem Alter reifen konnten. Das ist so, als ob alle Informationen einen Umweg gehen müssen, um dorthin zu gelangen, wohin sie gehören. Der Hirnstamm ist für unsere physiologischen Grundbedürfnisse zuständig, wie die Atmung, die Verdauung oder das Triebverhalten. Das Kleinhirn regelt alle unsere automatischen Bewegungsabläufe. Man weiß aus der Hirnforschung seit 30 Jahren, dass unser Bewegungsmuster sowohl die emotionalen als auch die mentalen Gehirnbereiche beeinflusst. Sind die Bewegungen physiologisch, heißt natürlich, ohne überflüssige Bewegungen, können sich auch die emotionalen und mentalen Prozesse natürlich entwickeln. Die Kinder und Jugendlichen kommen an ihr von Natur aus angelegtes Potenzial heran und können gut lernen. Ist die Reflexintegration im ersten Lebensjahr nicht zufriedenstellend abgelaufen, so torpedieren die motorischen Restreaktionen das Bewegungsmuster in dem Maße wie die Reflexe nicht integriert wurden. Das setzt sich weiter fort in Schwierigkeiten im sozialen Miteinander (emotionale Gehirnbereiche), was sich im Kindergarten, in einer mangelnden Schulreife und damit in Lern- und Verhaltensproblemen im Schulalltag zeigt (mentale Gehirnbereiche). Die Schwierigkeiten, die nicht integrierte frühkindliche Reflexe auslösen, setzen sich bis ins Erwachsenenalter fort. Das hier vorgestellte BalanceHIRO®-Verfahren wirkt auf durch nicht integrierte frühkindliche Reflexe entstandene Fehlhaltungen ein, mit dem Ziel, die körperliche Zentrierung zu erreichen und somit diesen Fehlhaltungen entgegenzuwirken. Wird der Zustand der körperlichen Zentrierung immer wieder gesucht, erlernt man eine tiefe, angenehme und entspannte Körperhaltung. Wenn man die körperliche Zentrierung fühlt, so stellt sich ein Wohlgefühl ein, welches aus einer veränderten Körperhaltung resultiert, die Problemen bzw. antrainierten Fehlstellungen in der Körperhaltung begegnet. Damit können dann nicht nur Haltungsprobleme, sondern auch und insbesondere Verhaltensprobleme entscheidend angegangen und positiv verändert werden.