Israels Kampf gegen Irans Schattenarmee im Libanon
Die vom Iran hochgerüstete „Partei Gottes“ ist im Libanon fast unbemerkt zu einem politischen, sozialen und militärischen Machtfaktor angewachsen, der die Kräfteverhältnisse im Nahen Osten grundlegend verschiebt. Joseph Croitoru beschreibt, wie der Iran seit den 1980er Jahren diesen Stützpunkt auf der „Achse des Widerstands“ ausgebaut hat und warum eine Eskalation des Konflikts mit Israel unausweichlich scheint. Denn das Ziel der Hisbollah ist klar: Die Auslöschung des jüdischen Staates.
Wie die Hamas in Palästina ist die Hisbollah im Libanon als Wohltätigkeitsorganisation und politische Partei aktiv. Sie kontrolliert ein dichtes Netz aus religiösen und sozialen Stiftungen, Medien und Publikationsorganen, sitzt seit 2005 in jeder libanesischen Regierung, hat viel Rückhalt in der Bevölkerung, predigt einen fundamentalistischen Islam und vor allem den Hass auf Israel. Doch anders als die Hamas konnte die schiitische Hisbollah völlig ungehindert vom Iran aufgerüstet werden. Im Jahr 2000 gelang es ihr deshalb leicht, Israel aus seinen Stellungen im Südlibanon zu verdrängen. Ohne die Hisbollah hätte sich das Asad-Regime im syrischen Bürgerkrieg kaum halten können. Angriffe auf den Norden Israels und die Abwehr durch den israelischen „Iron Dome“ sind zur Routine geworden. Joseph Croitoru erklärt in seinem Augen öffnenden Buch, warum das alles nur das Vorspiel zu einem offenen Krieg und damit zu einem Flächenbrand im Nahen Osten sein kann, auf den der Westen – bisher – kaum vorbereitet ist.