Il'ka, eine Frau aus dem Dorf sumiac in der Slowakei, ist heute 85 Jahre alt. Immer schon trägt sie eine Tracht, und ihr eigenes Leben hat sie nur als Arbeit in Erinnerung. Nach einem Telefongespräch mit ihr reist Katarína über zwei Jahre regelmässig von Bratislava in die Berge und lässt sich von Ilka das Sticken und Nähen beibringen. Schließlich entsteht eine Haube, die Katarínas Kopf bedeckt, sodass kein einzigers Härchen zu sehen ist. Die Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen Vergangenheit, den ihr begegnenden Romas, den Dorfbewohner:innen im Laden, auf der Strasse, hinter den Fenstern ihrer Häuser, der Geschichte der Slowakei während dieses Wechsels von der Stadt aufs Land eröffnet Katarína die Sichtweise auf sich selbst neu. Il'ka steht exemplarisch für alle Frauen des östlichen Europas, die sich den Zwängen ihrer Herkunft unterwerfen müssen, fast keine Schulbildung haben, den Mann, den sie lieben, nicht heiraten dürfen, aber Kinder gebären, sie grossziehen, und immer arbeiten, für das Geld, für die Familie, für andere - Frauen, die alt werden und immer wieder aufstehen, um weiter zu leben und zu erzählen, sodass die Vergangenheit ihnen stets näher ist als die Gegenwart, bis endlich ein einzigartiges Buch entsteht, unter anderem mit der Frage: Was bedeutet Folklore überhaupt heute für jede:n einzelne:n von uns?