Das Zwangsvollstreckungsrecht ist in Polen seit Jahren Gegenstand einer intensiven Reformdiskussion, die in der Anfang 2005 in Kraft getreten Novellierung des polnischen Zivilverfahrensgesetzbuches wohl nur vorläufig ihr Ende gefunden hat. Davon ist auch die 'Grundlage der Zwangsvollstreckung' betroffen, die funktionell den allgemeinen Voraussetzungen der Zwangsvollstreckung entspricht. Johannes Schlichte beleuchtet dieses zentrale Rechtsinstitut des polnischen Zwangsvollstreckungsrechts vor allem mit Blick auf rechtsdogmatische und rechtspolitische Fragestellungen. Damit werden die im Zuge der jüngsten Novellierung neu eingeführten bzw. geänderten Vorschriften erstmals auf breiter Grundlage analysiert und in das System des polnischen Zwangsvollstreckungsrechts eingeordnet. Dabei zeigt sich, dass die Novellierung zwar zahlreiche Probleme gelöst hat, in einigen wichtigen Punkten jedoch zu zögerlich bleibt und teilweise auch neue Ungereimtheiten schafft. Die rechtsvergleichende Analyse einzelner Fragen und Seitenblicke auf die empirisch ermittelte polnische Rechtspraxis untermauern diesen Befund. Damit bietet der Autor dem Leser eine gleichermaßen aktuelle wie detaillierte Einführung in einen Kernbereich des polnischen Zivilverfahrensrechts.<br /><br />Geboren 1972; Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, Dresden, Paris-Nanterre und Freiburg i.Br.; 2004 Promotion; derzeit Rechtsanwalt in Berlin.