Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Feindliche Übernahmen haben sich Mitte der achtziger Jahre in Großbritannien und vor allem in den USA entwickelt. In der Vergangenheit hat es auch in Deutschland immer wieder Versuche feindlicher Übernahmen gegeben, von denen bspw. Pirelli/Continental, Hochtief/Holzmann und T&N/Kolbenschmidt erfolglos blieben, während Metro/Asko, Krupp/Hoesch,Veba/Feldmühle erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Einen Meilenstein in der Entwicklung von deutschen Übernahmen stellt die „Übernahmeschlacht“ von Vodafone und Mannesmann dar. In Deutschland scheinen feindliche Übernahmen allerdings gesellschaftlich weitaus weniger akzeptiert zu sein. Sie gelten vielfach als ein unmoralisches und verwerfliches Instrument und enden häufig auch in einem Politikum. Eine repräsentative Umfrage im Jahr 2002 unter deutschen Aktiengesellschaften zeigte, dass 81 % der Befragten ein Notfallkonzept und 45% eine konkrete Abwehrstrategie „in der Schublade“ haben. Nach herrschender Meinung geht man in Deutschland von einem einflussreichen stakeholder-orientierten System aus. Ist dies auch in den von deutschen Unternehmen anwendbaren Abwehrmaßnahmen zu erkennen?Grundsätzlich werden bei einem Übernahmeangebot die Aktionäre eines Unterneh-mens (Zielgesellschaft) von einem potentiellen Käufer (Bietergesellschaft) zum Verkauf ihrer Aktien aufgefordert. Als feindlich wird dabei ein Übernahmeangebot bezeichnet, wenn das Angebot nicht mit dem Management der Zielgesellschaft abgesprochen wurde und bei diesem auf Widerstand stößt. Auch wenn feindliche Übernahmen nicht an eine bestimmte Rechtsform gebunden sind, steht in dieser Arbeit ausschließlich die börsennotierte Aktiengesellschaft im Mittelpunkt des Interesses, da bei dieser Rechtsform der Interessenkonflikt zwischen Aktionären und Stakeholdern besonders deutlich wird.Ziel dieser Seminararbeit ist es, die unterschiedlichen Vorstellungen und Ziele der Interessengruppen bei feindlichen Übernahmen aufzuzeigen, sowie einen Überblick über mögliche Abwehrmaßnahmen zu geben. Dabei sollen die Abwehmaßnahmen dahingehend untersucht werden, inwieweit die verschiedenen Interessen Berücksichtigung finden.