Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Jura - Europarecht, Völkerrecht, Internationales Privatrecht, Note: Beide Voten: cum laude, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der Arbeit ist es, die Aufgaben und Befugnisse der FIFA-Ethikkommission erstmals systematisch zu erfassen. Diese Strukturen sind nämlich zugleich Anknüpfungspunkte für die erhebliche Kritik an deren Arbeitsweise. Des Weiteren ist das institutionelle Rahmenwerk im Kontext privatrechtlicher Normensetzung einzuordnen und herauszuarbeiten, welche Anforderungen das Recht an die FIFA-Ethikkommission und sein Verfahren stellt. Anhand ausgewählter rechtlicher Vorgaben gilt es schließlich dessen Umsetzung einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Der Sport prägt einen bedeutenden Teil unserer gesellschaftlichen Lebensrealität. Als Folge einer stetigen Professionalisierung und Kommerzialisierung verfügen einzelne nationale wie internationale Verbände über ein bedeutendes ökonomisches Gewicht. Im Zuge der gewachsenen wirtschaftlichen Bedeutung und der erheblichen finanziellen Interessen wächst die Gefahr vor Korruption und anderen missbräuchlichen Handlungen der eingebundenen Beteiligten. Der von Korruptionsskandalen heimgesuchte Weltfußballverband (FIFA) will der Korruption innerhalb der Fußballwelt endgültig den Kampf ansagen und andere Sportspitzenverbände ziehen nach. Um dieser anspruchsvollen Aufgabe im global organisierten Fußball nachzukommen, hat die FIFA durch die Implementierung des FIFA-Ethikreglements und Schaffung der FIFA-Ethikkommission ein in weiten Teilen wirksames Sanktionsverfahren geschaffen. Die Ethikkommission ist zuständig für die Untersuchung und Entscheidung bei Verstößen gegen das FIFA-Ethikreglement.Doch auch wenn eine effektive Aufgabenwahrnehmung durch die FIFA-Ethikkommission gewährleistet werden soll, kann sie - aufgrund der mächtigen Strafgewalt der FIFA als Dach- und Monopolverband - nicht ohne eine gesetzliche Bindung erfolgen und muss dabei fundamentale rechtsstaatliche Grundsätze wahren. Die Akzeptanz einer solchen Institution und damit die Glaubwürdigkeit des gesamten organisierten Fußballsports finden nicht zuletzt auch Ausdruck in einem gesetzmäßigen, transparenten und öffentlichen Verfahren, das verfassungsmäßig verbürgte Rechte als Grenze achtet.