In dieser Dissertation wird untersucht, wie sich der Schweizer Revisionsmarkt seit der Einführung des Opting-out und der Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) per Anfang 2008 entwickelt hat. Die umfassende quantitative Aufarbeitung basierend auf Handelsregisterdaten und Daten aus dem RAB-Register erlaubt erstmals eine Vermessung des Revisionsmarkts anhand umfangreicher deskriptiver Statistiken, bspw. zu den Revisionsmandaten, zum Opting-out, zur Mandatsdauer oder zu den Zulassungen. Zudem werden in drei Themengebieten bekannte Theorien bzw. Hypothesen sowie Erkenntnisse aus anderen Ländern unter Einsatz logistischer Regressionsmodelle für Schweizer Verhältnisse empirisch überprüft:
1) Prinzipal-Agent-Theorie: Inwiefern kann die Revisionsstelle zur Reduktion von Informationsasymmetrien, bspw. zwischen den Gesellschaftern und der Geschäftsleitung, beitragen und damit für verschiedene Anspruchsgruppen Nutzen stiften?
2) Schutzwirkung der Revisionsstelle bei Konkurs: Welche Rolle kommt der Revisionsstelle im Kontext von Konkursen, insbesondere bei deren Verhinderung, zu?
3) Freiwillige Austritte von Revisionsdienstleistern aus dem Revisionsmarkt: Welche Revisionsunternehmen haben den Revisionsmarkt im Zusammenhang mit der seit 2008 zunehmenden Regulierung der Angebotsseite freiwillig verlassen und welche möglichen Auswirkungen ergeben sich daraus auf die Prüfungsqualität?