Die Studie untersucht die Zusammensetzung der Bibliothek der französischen Könige, die von ca. 1368 bis 1429 im Pariser Louvre existierte. Die Sammlungspraxis und Bibliotheksorganisation unter den Königen Johann II., Karl V., Karl VI. sowie des Regenten Johann von Bedford werden ebenso in den Blick genommen wie Funktion, Nutzung und Bedeutung der Büchersammlung für die Ausprägung des königlichen Selbstverständnisses der Valois-Dynastie. In einer kulturgeschichtlichen Perspektive wird der funktionale Charakter der Louvrebibliothek nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stehen dabei höfische Prozesse, die zeigen, wie die Nutzung der Bücher die politische und monarchistische Ideologie bestärkte. Dazu werden Handschriften aus dem königlichen Besitz wie auch der (heute) virtuelle Gesamtbestand der mittelalterlichen Louvrebibliothek untersucht. Die mittelalterliche Bibliothek und ihre Funktion für die Könige wird so kontextualisiert und ihre Einbindung in politische und kulturelle Prozesse aufgezeigt.