Bei der Asylentscheidung sieht sich der Rechtsanwender mit der Aufgabe der Feststellung von gesellschaftlichen und politischen Umständen im Ausland konfrontiert. Dies sind Fragen, die mit einer bloßen Auslegung von Rechtstexten nicht beantwortet werden können, sondern der Generierung und Verarbeitung von Faktenwissen bedarf. Aufgrund des materiellen Steuerungskonzepts des deutschen Verwaltungsrechts stellt dies für die deutsche Asylrechtsdogmatik ein (Wissens)Problem dar. Die Darstellung der Unzulänglichkeiten der hergebrachten Dogmatik unter besonderer Berücksichtigung der Europäisierung des Migrationsrechts sind ebenso Thema dieses Buches, wie der Vorschlag einer Neukonzipierung zur partiellen Lösung des asylrechtlichen Wissensproblems.