Das Bundesgericht hat das externe Gutachtenverfahren in der Invaliden- und Unfallversicherung erheblich umgestaltet und die Mitwirkungsrechte der Versicherten ausgebaut. Dieser Ausbau verschiebt das Gewicht zwischen dem Gebot an ein einfaches und rasches Verfahren sowie den zu gewährleistenden Partizipationsrechten erheblich zugunsten Letzterer.
Welches Verhältnis anzustreben ist, stellt jedoch eine schwierig zu beantwortende Frage dar, zumal verlässliche Zahlen über das Gutachtenverfahren fehlen. Die vorliegende Publikation vermittelt anhand einer empirischen Untersuchung wichtige Angaben über die Dauer des Gutachtenverfahrens und die relevanten Einflussfaktoren. Auf der Grundlage dieser Analyse sind die bisher entwickelten Verfahren kritisch zu hinterfragen und es sind mögliche Regelungsmodelle zu diskutieren, um die an sich gegenläufigen Anliegen der Effizienz und Fairness in Übereinstimmung zu bringen.