Altersarmut ist in erster Linie weiblich. Begründet liegt sie unter anderem im geschlechtsspezifischen Arbeitsmarkt und dem zunehmenden Abbau des Sozialstaats. In Altersarmut zu leben bedeutet, mit knappen Mitteln wirtschaften zu müssen und mit gesellschaftlicher Stigmatisierung konfrontiert zu sein. Diese geht häufig Hand in Hand mit Gefühlen wie Scham und Schuld, Ängsten und Sorgen, Kränkung oder Einsamkeit. Auf Basis ethnografischer Portraits liefert Alexandra Rau intime Einblicke in die alltägliche Verstrickung einer Frauengeneration, für die das Zukunftsversprechen eines »wohlverdienten Ruhestands« obsolet erscheint. Ihre empirische Studie zeigt, wie das Affektregime weiblicher Altersarmut eine Solidarisierung betroffener Frauen verhindert und damit politische Mobilisierung untergräbt. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/