Elias Canetti (1905–1994) und Veza Canetti (1897–1963) arbeiten seit den frühen 1930er Jahren in einer gemeinsamen ›Schreibwerkstatt‹. Während der spätere Nobelpreisträger noch den Roman Die Blendung (1936) verfasst, veröffentlicht sie bereits unter Pseudonymen Texte für die Wiener Arbeiterzeitung. In der Emigration vollendet Veza Canetti in London den Exilroman Die Schildkröten (1999) und unterstützt ihren Mann bei der Entwicklung seines kulturtheoretischen Hauptwerks Masse und Macht. (1960). Durch systematische Artikel erschließt das Handbuch neben beiden Gesamtwerken – bestehend u.a. aus Prosa, Theaterstücken, Briefen und Aufzeichnungen – die biographischen, ideengeschichtlichen und gattungstheoretischen Zusammenhänge. Dazu gehören Verbindungen zu Broch, Büchner, Freud, Joyce, Kafka, Kraus, Lichtenberg und Musil ebenso wie kulturelle Kontexte der Kunst, Musik, Philosophie oder des jüdisch-sephardischen Erbes. Hinzu kommen thematische Einträge wie ›Akustische Maske‹, ›Bibel‹, ›Blindheit‹, ›Masse‹, ›Mehrsprachigkeit‹, ›Sexualität‹, ›Tiere‹ oder ›Verwandlung‹. Das Handbuch zeigt so die enge thematische Verwandtschaft von Elias und Veza Canettis Werken.