Knisternd-klare Erzählungen über das Schöne und das Schaudernde, das Eisige und das Warme. Eine Primaria stellt einem Journalisten in herrlich unterhaltsamer, phrasendreschender Weise die neu umgebaute Einrichtung vor; ein Erzähler passt für ein Wochenende auf den Sohn seiner Schwester auf und sie spielen ein wahnwitzig irrsinniges und kaum durchschaubares Spiel; eine polnische Pflegekraft kümmert sich wochenweise um einen alten Professor und hilft ihm bei seiner besonderen Sammelleidenschaft; Morthoff ist auf der Suche nach - literarischem - Stoff und findet sich in einer noir-hardboiled Persiflage wieder ... Christoph Dolgans erster Erzählungsband strotzt nur so vor Originalität und Facettenreichtum. Sozialkritik trifft auf verspielt ironische Texte; dichte, erstaunliche Beobachtungsbilder von Lost Places stehen neben Eigenbrötler*innen und Außenseiter*innen. Der detailklare Blick des Autors bildet in sorgsamer, präziser Sprache die Welt in geradezu naturalistischer Manier ab und blickt tief in die Psyche seiner Figuren.