Die Fragebögen zur Behandlungseinschätzung stationärer Therapie (BesT) dienen der Erfassung der Behandlungszufriedenheit mit einer (teil-)stationären Therapie in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Dabei sollen verschiedene Aspekte der Behandlung beurteilt werden, die sowohl Prozessqualität (z.B. therapeutische Beziehung) als auch Strukturqualität („Hotelqualität“) betreffen sowie wichtige neuere Aspekte wie Partizipation, Information und Klima auf der Station. Die Bögen liegen in drei Versionen vor: Kinder (BesT-K), Jugendliche (BesT-J) und Eltern/Sorgeberechtigte (BesT-E).
Insgesamt erhält man in jeder Version einen Gesamtwert an Zufriedenheit und es lassen sich jeweils noch zwei Subskalen bilden, die die „Therapeutische Beziehung“ und die „Umgebung“ beschreiben; diese beiden Dimensionen ließen sich in exploratorischen und konfirmatorischen Faktorenanalysen absichern. Zu diesen Skalen stehen Prozentrangtabellen aus einem großen Klinikdatensatz zur Verfügung, die zur Einordnung der eigenen Werte herangezogen werden können. Ebenso sind viele Items auch als Einzelaussage verwendbar für die Bewertung von QM-Maßnahmen, z.B. die Zufriedenheit mit der Medikamentenaufklärung.
Die BesT-Bögen stellen ein sowohl wissenschaftlich evaluiertes als auch in der QM-Praxis im Alltag von Kliniken erprobtes Instrument dar, mit dem die Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten der Behandlung erfasst werden kann.
Autoren:
Apl.Prof. Dr. Ferdinand Keller, Diplom-Psychologe, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm, und Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG / Standort ZIHU b )
Dr. med. Alexander Naumann, KIJUNA Kinder- und Jugendpsychiatrische Facharztpraxis Dr. Naumann und Team, Seevetal – Meckelfeld