In der Schweiz sind mehr als eine halbe Million Erwachsene gering qualifiziert oder ohne gültigen Berufsabschluss. Die Anzahl jener, die sich auf einen ersten oder einen zusätzlichen Abschluss im Bereich der Sekundarstufe II vor bereiten, steht in keinem Verhältnis; die Angebote werden kaum genutzt oder es bestehen keine. Dieses Buch zeigt Möglichkeiten auf und präsentiert Vorschläge, wie die berufliche Grundbildung vermehrt auf Erwachsene aus gerichtet werden kann. Der Fokus liegt dabei auf den Abschlüssen der formalen beruflichen Grundbildung (EFZ/EBA), doch werden auch
nichtformale Abschlüsse in die Analyse ein bezogen.
Zur Veranschaulichung stellen die Autoren unddie Autorin zahlreiche good practices aus der ganzen Schweiz vor: In einem separaten Kapitel diskutieren sie Erfahrungen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Schweden. Sie beschreiben Anforderungen an ein einfacheres und besser auf Erwachsene ausgerichtetes Angebot, machen Vorschläge zur Weiterentwicklung der vielen Ansätze hin zu einem optimierten System und formulieren Handlungsempfehlungen. Entscheidend für das Gelingen wären gut sichtbare Eingangsportale, eine umfassende Modularisierung, vermehrter Unterricht in Erwachsenen klassen sowie eine wesentlich stärkere Zusammenarbeit zwischen den Kantonen – und durchaus auch etwas mehr politischer Wille.