Rechtwissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler der Universitäten Heidelberg und Posen beleuchten aus dogmatischer und theoretischer, insbesondere historischer und philosophischer Perspektive die aktuelle und die zukünftige Bedeutung der Kodifikationsidee im Zivil-, Straf- und Verwaltungsrecht ihrer beiden Länder. Einen Schwerpunkt bilden die Auswirkungen der Europäisierung sowie der Komplexität von Gesetzgebung im 21. Jahrhundert. Die Beiträge zeichnen die Entwicklungsgeschichte der Kodifikation nach und setzen sich mit der Leistungsfähigkeit, aber auch den Schwächen von Kodifikationen auseinander. Erörtert werden auch die in beiden Staaten zu beobachtenden Dekodifikationstendenzen sowie die Möglichkeiten, diesen entgegenzuwirken ('Rekodifikation?). Auf diese Weise treten erhellende Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zutage, die zu einem größeren Verständnis der Gesetzgebungskultur in Deutschland und Polen beitragen.